EndoFIT gleicht Mini-Curriculum
EndoFIT heißt die beliebte bundesweite Fortbildungsreihe von Komet Dental zur Fachdisziplin Endodontie. ZA Robert Gorgolewski, Lüneburg, ist einer der namhaften Referenten. Seit fünf Jahren führt er die Teilnehmer durch einen prall gefüllten Kurstag und holt dabei jeden auf dem individuellen Kenntnisstand ab. Sein persönliches Ziel: Den Kollegen mehr Struktur und Sicherheit mit auf den Weg zu geben, sodass sie am Montag mit neuem Esprit in der Endo loslegen können.
Herr Gorgolewski, bitte fassen Sie den typischen Ablauf einer EndoFIT Fortbildung zusammen!
Robert Gorgolewski: In einem EndoFIT-Kurs werden die theoretischen Grundlagen der Endodontie mit praktischen Erfahrungen gepaart. Manche Referenten-Kollegen trennen dies in zwei Unterrichtsblöcke, also erst die Theorie, dann die Praxis. In meinen Kursen kombiniere ich direkt beides miteinander, d.h. nach der Vorstellung eines Instruments dürfen es die Teilnehmer direkt testen und die entsprechenden Fragen dazu stellen. So arbeiten wir uns Schritt für Schritt durch die komplette Wurzelkanalaufbereitung.
Und die beginnt inhaltlich mit der Schaffung der primären Zugangskavität und endet mit der Obturation?
Robert Gorgolewski: Ich ziehe das Thema tatsächlich komplexer auf, sodass der Kurs eher den Charakter eines Mini-Curriculums hat: Ich beginne inhaltlich bei der Trepanation und Kanalfindung und leite dann erst auf die Wurzelkanalaufbereitung über. Inhaltlich gehören auch die Themen Spülung und Revision dazu. Das Ganze ergibt schlussendlich ein Behandlungskonzept, an dem man sich klar orientieren kann. Mein persönliches Ziel ist es, dass es die Kollegen am Ende des Kurstages kaum erwarten können, das Erlernte am Montag direkt in der Praxis umsetzen dürfen.
Welche Zahnärzte melden sich für einen EndoFIT-Kurs an?
Robert Gorgolewski: Unter den bis zu 20 Teilnehmern gibt es die Einsteiger, die bisher manuell aufbereitet haben und jetzt den Einstieg in die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung suchen. Dann besuchen System-Wechsler die EndoFIT-Kurse; sie verspüren eine gewisse Unzufriedenheit bzw. sehen Optimierungsbedarf bei ihrem bisherigen Procedere, möchten das Komet Endo-Sortiment kennenlernen und sich endlich auch bei Wurzelkanalaufbereitungen sicher fühlen. Und schließlich melden sich Zahnärzte an, die sich den EndoPiloten angeschafft haben und am Acrylblock bzw. extrahierten Zahn üben möchten, bevor sie ihn am Behandlungsstuhl einsetzen. Ich treffe also jedes Mal auf ein stark gefächertes Wissens-Spektrum, darf aber behaupten: Wir fangen alle individuellen Bedürfnisse bei einem EndoFIT-Kurs ab, so dass anschließend mit neuer Sicherheit selbstständig durchgestartet werden kann.
Das heißt, es gibt bei EndoFIT genug Raum für individuelle Fragen?
Robert Gorgolewski: Auf jeden Fall! Bei den Kursen sind auch die persönlichen Komet-Medizinprodukteberater und mindestens ein Endo-Fachberater anwesend. Dadurch herrscht von Anfang an eine sehr vertrauensvolle Atmosphäre. Man kennt sich einfach, ist manchmal sogar „per Du“ – die beste Voraussetzung, um offen Fragen zu stellen. Dafür nehmen wir uns auch viel Zeit.
Welche Komet-Produkte sind an diesem Tag die Hauptdarsteller?
Robert Gorgolewski: Bei Schaffung der primären Zugangskavitätmüssen nicht nur das Pulpakammerdach, sondern auch die Dentinüberhänge abgetragen werden. Dafür braucht es Spezialinstrumente, die einen geradlinigen Zugang schaffen, sodass die Feilen schließlich ohne koronale Interferenzen nach unten geführt werden können. Hier sind der EndoGuard zur Entfernung von Dentinüberhängen und der EndoTracer für kalzifizierte Kanäle, Sekundärkaries oder Reste von Kunststoffaufbauten bei einer Revision unersetzlich. Für die koronale Erweiterung des Wurzelkanals empfehle ich immer den Opener. Seine Hauptaufgabe ist es, allen folgenden Feilen den Stress zu nehmen. Wer mit dem Opener vorarbeitet, wird schnell bemerken, dass sich nach der Sondierung mit einer Patency-Feile anschließend der PathGlider ganz leicht einführen lässt, um auf ganze Länge zu kommen. Opener und PathGlider sehe ich also als feste Instrumenten-Einheit. Für die Wurzelkanalaufbereitung stelle ich mit F360 ein rotierendes und mit Procodile Q ein reziprokierendes Feilensystem vor, die beide im EndoPilot arbeiten.
Der Zahnarzt kann also bei der Aufbereitungsmethode seiner Wahl bleiben?
Robert Gorgolewski: Selbstverständlich, aber Ausprobieren ist natürlich erlaubt! Ich persönlich war jahrelang ein bekennender „Rotierer“ und bin durch ein Testangebot von Komet Dental auf die reziporikierende Procodile Q umgestiegen. Durch die ausgewogene Wärmebehandlung, die spezielle Feilengeometrie und ihre intelligente ReFlex-Bewegung im EndoPiloten war ich derart positiv überrascht, dass ich dabeiblieb. Grundsätzlich darf sich jeder EndoFIT-Teilnehmer an diesem Tag auf dem Feld ausprobieren, das ihm liegt. Das Komet-Sortiment gibt alle Optionen her.
Nennen Sie die drei Fragen, die Ihnen am häufigsten gestellt werden!
Robert Gorgolewski: Relativ große Unsicherheit höre ich immer beim Spülen heraus. Es gibt nicht DAS Spülprotokoll. Ich gebe im Kurs mein Spülprotokoll weiter, nach dem Motto: Ihr seht meine Röntgenbilder, ihr seht das Ergebnis, das wurde mit diesem Spülprotokoll erreicht. Eine weitere Frage gilt meist der Kanalfindung, v.a. von MB2. Hier weise ich zuverlässig auf den EndoTracer hin bzw. auf diverse Handfeilen, um anschließend weiter in die Tiefe vorzudringen. Das Procedere lässt sich meist anhand mitgebrachter extrahierter Zähne sehr schön praktisch darstellen. Eine häufig gestellte Frage lautet auch: Wie revidiere ich eine Wurzelfüllung bei einem trägerbasierten System? Die Antwort darauf gibt´s im Kurs.
Erkennen Sie bei den Kursen, welche Aufgaben am schwierigsten für die Kollegen umzusetzen sind?
Robert Gorgolewski: Für das maschinelle Führen der Feile im Kanal, die sog. „picking motion“, müssen die Kollegen ein gewisses Gefühl entwickeln. Das Erlernen dieser Taktilität, die andauernde Auf- und Ab-Bewegung und das regelmäßige Spülen sind vielleicht die größten Hürden, die genommen werden müssen. Das lässt sich aber in den Acrylblöckchen sehr schön üben. Weil das Material härter ist und schon mal eher Stufen/Kanten entstehen, sind sie tatsächlich schwieriger aufzubereiten als echte Zähne. Außerdem setzt genau hier die Procodile Q-Feile mit ihren tollen Eigenschaften an: Sie ist wärmebehandelt und besitzt diesen variabel getaperten Feilenkern samt Doppel S-Querschnitt. Das sorgt für enorme Flexibilität, einen effizienten Abtrag sowie einen vergrößerten Spanraum. Gleichzeitig zeigt sie eine enorme Widerstandskraft gegenüber zyklischer Ermüdung – das reduziert das Frakturrisiko und erhöht somit die Patienten- und Anwendersicherheit.
Was war in den Jahren, in denen Sie als EndoFIT-Referent tätig sind, besonders erfreulich?
Robert Gorgolewski: Grundsätzlich ist es für mich jedes Mal schön zu erleben, wie die Kollegen um ihre Behandlungsqualität ehrlich bemüht sind. In meinen Vorträgen gibt eine Folie, auf der als Wünsche an die Endo drei Punkte stehen: flexibel, einfach und konstanter Taper. Ich persönlich liebe „einfach“. Nur so gelingt es einem Generalisten, der unter anderem endodontische Behandlungen durchführt, ein zügiges Procedere mit dem entsprechenden Erfolgserlebnis. Ich erinnere mich an eine Teilnehmerin, die gleich zu Anfang des Kurses offen zugab, sie hasse Wurzelkanalaufbereitungen. Diese Dame verließ schließlich die Veranstaltung mit den Worten: Warum hat mir vorher niemand erklärt, dass es so einfach sein kann? Solche Aha-Momente freuen mich natürlich außerordentlich. Und Komet Dental spielt uns den Ball durch die einfachen Systeme wunderbar zu.
Bitte vervollständigen Sie den Satz: EndoFIT ist eine Fortbildungsreihe, die …
Robert Gorgolewski: … in erster Linie Spaß machen soll. Darin bekommt man die Chance, Endo-Produkte von Komet Dental intensiv kennenzulernen, um sie innerhalb eines Rahmenkonzeptes direkt am Montag erfolgreich einzusetzen. Dafür bekommen die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung auch direkt ein paar Instrumente mit nach Hause.
Vielen Dank für das Gespräch.
Kontakt
ZA Robert Gorgolewski
Stadtkoppel 23a
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